Sowohl für Instrumenten- als auch für Sichtflüge sind ICAO-Flugpläne internationaler Standard.
In diesem Artikel finden Sie einige einfache Tipps, um Ihr Flugzeug für Flugpläne im ICAO-Format einzurichten. Mein wichtigster Vorschlag hierbei ist, dass Sie nur das einzutragen, was tatsächlich benötigt wird und sich auf eine Freigabe oder die Verfügbarkeit eines ATC-Dienstes auswirken kann.
Zunächst müssen Sie die ICAO-spezifischen Codes für Ihr Flugzeug einrichten. Navigieren Sie zu Ihrer Flugzeugliste unter „Mehr“ > „Flugzeuge“, tippen Sie auf das Flugzeug, das Sie bearbeiten möchten, und scrollen Sie dann nach unten zum Abschnitt „FILING“. Die drei Felder, die Sie für VFR Flugpläne mindestens einrichten müssen, sind:

- ICAO Equipment
- ICAO Surveillance
- ICAO Wake Category
Bei Instrumentenflügen kommt noch der Punkt für die Performance Based Navigation hinzu.
- ICAO PBN
Die Kategorie „ICAO Wake Category“ ist am einfachsten einzustellen, da der Standardwert „L“ für die meisten GA-Flugzeuge geeignet ist. Sie würden diesen Wert nur ändern, wenn das maximale Gesamtgewicht Ihres Flugzeugs 15.500 Pfund überschreitet.
Als Nächstes sehen wir uns die Ausrüstungscodes an. Diese hängt von den Möglichkeiten der im Flugzeug fest eingebauten Avionik-Geräte ab.
Tippen Sie auf „ICAO-Equipment“, um die Liste der Codes anzuzeigen. ICAO-Ausrüstungscodes sind spezifisch für die jeweilige Avionik und viele Geräte haben ihren eigenen Code. Da fast alle Flugzeuge über VOR, Localizer-Fähigkeit (ILS) und ein VHF-COM verfügen, wird ein Standardcode „S“ verwendet, um die Kombination dieser Ausrüstung anzugeben. So gut wie jedes Flugzeug wird „S“ auswählen. Wenn Ihr Flugzeug aus irgendeinem Grund nicht über eines der Standard-Avioniksysteme verfügt, können Sie anstelle von „S“ die individuellen Codes für die vorhandenen Systeme angeben. Wählen Sie beispielsweise „O“, wenn Sie über ein VOR verfügen, „L“, wenn Sie über ein ILS oder einen Landekurssender verfügen, und „V“, wenn Sie über ein VHF-COM-Funkgerät verfügen. In der Regel sind die aktuellen VHF-Funkgeräte für das 8,33-kHz-Frequenzraster zugelassen. Dann muss dafür das Feld “Y” markiert werden.

Andere Codes, die in GA-Flugzeugen häufig vorkommen, sind „G“ für GPS, „D“ für DME und „F“ für ADF. Einige Flugzeuge verfügen über ein WAAS-GPS und sind in der Lage, LPV-Anflüge durchzuführen, sodass auch „B“ für LPV angegeben werden kann. Es gibt viele Codes, die Sie angeben können, wenn Sie über die entsprechende Ausrüstung verfügen, aber um die Dinge einfach zu halten, gebe ich nur etwas an, wenn es einen Unterschied macht.
Für Instrumentenflüge muss die Navigationsausrüstung den Anforderungen für Performance Based Navigation entsprechen. Demzufolge muss das Feld “R” - PBN Approved für diese Flüge ausgewählt und die entsprechende Konfiguration im Abschnitt ICAO PBN eingetragen werden.
Tippen Sie anschließend auf „ICAO Surveillance“, um den Transpondertyp auszuwählen. Je nach vorhandenem Transponder-Modell sind unterschiedliche Codes möglich. Im ForeFlight Filing Guide finden Sie die Werte für eine Reihe verbreiteter Transponder. Mindestens Typ “S” ist international inzwischen Standard und für die erfolgreiche Flugplanaufgabe nötig.

Für Instrumentenflüge ist weiterhin die Eintragung der Performance Based Navigation nötig. Auch hierfür finden Sie Angaben im ForeFlight Filing Guide.

B2C3D2S2 ist die richtige Eintragung für die meisten IFR-zugelassenen GPS-Geräte.
Das ICAO-Format ermöglicht es Ihnen auch, Angaben zu Notfallausrüstung wie Schlauchbooten, deren Kapazität, Farbe und ob sie abgedeckt sind, hinzuzufügen. Rettungswesten, tragbare Funkgeräte, Arten von Überlebensausrüstung und alle Anmerkungen zur Überlebensausrüstung, die Sie den Such- und Rettungskräften mitteilen möchten, können ebenfalls angegeben werden. Auch hier dürfen die Anmerkungen keine Sonderzeichen „/ – ( )“ enthalten.
Wenn Ihr Flug für eine Sonderabfertigung in Frage kommt, können Sie dies optional auf dem ICAO-Formular im Feld „STS Special Handling“ angeben. Einige interessante Beispiele hierfür sind: FFR für Brandbekämpfung, HOSP für medizinische Flüge, HUM für humanitäre Flüge und SAR für Such- und Rettungsflüge. Alle Sonderabfertigungscodes werden automatisch in Feld 18 aufgenommen und entsprechend formatiert.
Weitere flugzeugspezifische Angaben wie bespielsweise der Operator (/OPR), der Flugzeugtyp (/TYP) oder Besonderheiten der Navigationsausrüstung (/NAV) können im Abschnitt “Other Information” eingetragen werden.
Im Abschnitt “REMARKS” können Angaben eingetragen werden, die nicht durch die Standard-ICAO-Codes abgedeckt werden, jedoch auch an ATC übermittelt werden sollen.
Das ist alles, was Sie tun müssen, um Ihr Flugzeug für die ICAO-Flugplanaufgabe einzurichten. Jetzt können Sie zur Ansicht „Flüge“ wechseln, um Ihren Flugplan aufzugeben. Tippen Sie unten in der Flugansicht auf „PROCEED TO FILE“, wenn Sie bereit sind, zur Flugplanaufgabe zu wechseln. Bevor Sie auf die Schaltfläche „FILE“ klicken, sollten Sie einige zusätzliche Überlegungen zur Eingabe von Informationen zu Ihrem Flug im ICAO-Format beachten.

In den AIM- und anderen Dokumenten wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Informationen in Feld 18 – Sonstige Informationen anzugeben sind. ForeFlight füllt dieses Feld automatisch anhand der Flugplan- und Flugzeugdaten aus. Dadurch wird sichergestellt, dass das Format den Anforderungen der Flugsicherung entspricht. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten, damit Ihre Flugpläne so effizient wie möglich eingereicht werden können.
Die Richtlinien der ICAO besagen, dass, wenn die Flughafenkennung keine vierstellige ICAO-Kennung ist, „ZZZZ“ in die Felder für Abflug- und/oder Zielflughafen des Flugplans eingetragen werden muss und die Nicht-ICAO-Kennung in Feld 18 angegeben werden muss, wobei „DEP/“ für den Abflughafen und „DEST/“ für den Zielflughafen vorangestellt werden müssen. Mit ForeFlight müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen, da dies alles automatisch für Sie erledigt wird. Geben Sie die Kennung des Ziel- und Abflughafens nach Möglichkeit als vierstelligen ICAO-Code an.
ICAO-Flugpläne bieten die Möglichkeit, primäre und sekundäre Ausweichflughäfen anzugeben. Prüfen Sie die für Ihren Flug geltenden Regeln in Bezug auf die Eintragung von Ausweichflugplätzen.
Bei der ersten Aufgabe eines Flugplans werden Sie aufgefordert den Namen, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse des PIC einzugeben. Diese Werte werden bei der ersten erfolgreichen Aufgabe eines Flugplans gespeichert. Sollen mehrere Piloten die Informationen über den Flug bekommen, können auch mehrere E-Mail-Adressen oder Telefonnummern durch Komma getrennt eingegeben werden.
Viel Erfolg bei der Flugplanaufgabe!

