Waren Sie schon einmal im Endanflug, alles schien perfekt zu laufen, die Fluggeschwindigkeit war ideal, der Sinkflug stabil, und plötzlich sinken Sie entweder zu schnell oder steigen unerwartet auf? In einem Moment fühlen Sie sich wie ein Pilot aus dem Lehrbuch, und im nächsten ziehen Sie die Steuerknüppel durch und fragen sich, was schiefgelaufen ist.
Wahrscheinlich sind Sie gerade einer der heimtückischsten Gefahren der Luftfahrt begegnet: Windscherung.
Windscherungen machen keinen Unterschied, ob Sie Flugschüler im Landeanflug sind, ein Wochenendpilot auf dem Weg zu einem Fly-In oder eine Flugbesatzung im Endanflug auf den JFK. Sie können jeden treffen, überall. Die gute Nachricht ist, dass Sie mit ForeFlight die Werkzeuge haben, um sie zu erkennen, sich darauf vorzubereiten und Überraschungen zuvorzukommen.
Lassen Sie uns das genauer betrachten.
Was ist Windscherung eigentlich?
Windscherung ist eine schnelle Änderung der Windgeschwindigkeit oder -richtung über eine kurze Distanz, entweder horizontal oder vertikal. Sie ist zwar nicht immer gefährlich, kann aber besonders beim Start oder bei der Landung erhebliche Störungen verursachen.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie fliegen durch starken Gegenwind, und plötzlich dreht der Wind zu Rückenwind. Ihre Fluggeschwindigkeit sinkt rapide, auch wenn Ihre Instrumente möglicherweise hinterherhinken. Dieser plötzliche Auftriebsverlust kann zu Höhenverlust, Strömungsabrissen, Durchstarts oder Schlimmerem führen.
Warum es für jeden Piloten wichtig ist
Viele Menschen glauben, dass Windscherungen nur für Jets ein Problem darstellen, aber leichtere Flugzeuge können tatsächlich anfälliger sein. Wir verfügen nicht über die zusätzliche Schubkraft oder deren Geschwindigkeit, um Windscherungen leicht zu überwinden. Das bedeutet, dass Sie Windscherungen Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten, egal ob Sie eine Cessna oder eine Cirrus fliegen.
Selbst wenn Sie nur einen kurzen Abstecher zum Mittagessen machen, kann ein Mikroburst in der Gegend einen ruhigen Anflug schnell in einen Durchstartmanöver verwandeln. Wenn dann noch Gelände, Hindernisse oder böige Seitenwinde hinzukommen, stehen Sie vor einer ernsthaften Herausforderung.
Wo Windscherung auftritt
Es kann fast überall passieren, aber am häufigsten tritt es in einigen bestimmten Situationen auf:
- In der Nähe von Gewittern, insbesondere während Fallwind- oder Ausflussphasen
- Entlang von Frontgrenzen, insbesondere Kaltfronten
- In niedrigen Jetstreams oder Temperaturinversionen in der Morgen- und Abenddämmerung
- In bergigen Gebieten, wo das Gelände den Luftstrom stört
- In Bodennähe bei wechselhaftem Wetter auf stark frequentierten Flughäfen
Wie ForeFlight Ihnen dabei hilft, Windscherungen zu bewältigen
Hier verschafft uns die Technologie einen echten Vorteil. ForeFlight verfügt über mehrere Funktionen, mit denen das Erkennen und Umfliegen von Windscherungen einfacher denn je wird.
TAFs und METARs mit Windscherungsangaben
Wenn Sie die Terminal Aerodrome Forecasts (TAFs) in ForeFlight überprüfen, achten Sie auf Einträge wie WS020/22035KT. Das bedeutet, dass in 2.000 Fuß Höhe über Grund eine Windscherung von 35 Knoten aus 220 Grad zu erwarten ist. METARs können auch plötzliche Windänderungen oder Windverluste/-zunahmen melden, insbesondere nach Gewittern.
ForeFlight hebt diese Meldungen deutlich hervor und bietet mit nur einem Fingertipp eine einfache Übersetzung. Außerdem fasst es die stündlichen TAF-Daten zusammen und zeigt Windscherungen in einer eigenen Kategorie in der stündlichen Zusammenfassung unterhalb der TAF an. Damit entfällt das Rätselraten bei der Interpretation der verschlüsselten Meldungen, die wir im vorherigen Blogbeitrag besprochen haben, wenn Sie vor dem Flug Vorbereitungen treffen oder die Bedingungen während des Fluges überprüfen.
Profilansicht und Winde in der Höhe
Planen Sie Ihre Route mit der Profilansicht? Sie können mehr als nur das Gelände überprüfen. Sie können auch die Ebene „Gegenwind/Rückenwind“ hinzufügen, um mögliche Änderungen der Geschwindigkeit oder Richtung während Ihres Fluges durch die Berge anzuzeigen.
Wenn sich die Windrichtung oder -geschwindigkeit mit der Höhe stark ändert, fliegen Sie möglicherweise durch eine Scherschicht. Wenn Sie dies im Voraus sehen, haben Sie die Möglichkeit, Ihr Steigprofil anzupassen oder besonders wachsam zu sein.
Tools für Wetterbilder: Radar-, Satelliten- und Windscherungskarten
Innerhalb der Registerkarte „Wetterkarte“, ForeFlight bietet Radar-, Satelliten-Overlays und Prog-Charts, darunter Windscherkarten auf niedriger Ebene und konvektive SIGMETs.
Wenn Sie in der Nähe von Gewittern oder Frontensystemen fliegen, helfen Ihnen diese Tools dabei, die Umgebung zu verstehen, bevor Sie in sie einfliegen. Kombinieren Sie dies mit der Ebene „Flugkategorie“, um die Instabilität entlang Ihrer Route zu beurteilen.
Was Sie dagegen tun können
Sich dessen bewusst zu sein, ist der erste Schritt, aber zu wissen, wie man reagieren soll, ist genauso wichtig. Hier sind ein paar Tipps:
- Planen Sie voraus: Wenn Windscherungen vorhergesagt sind, informieren Sie sich darüber. Informieren Sie sich, wo und wann diese zu erwarten sind.
- Frühzeitig stabilisieren: Wenn Sie sich beim Anflug stabilisieren, haben Sie mehr Spielraum, um plötzliche Veränderungen zu bemerken und darauf zu reagieren.
- Verwenden Sie einen Puffer: Ein paar zusätzliche Knoten im Endanflug (innerhalb bestimmter Grenzen) können helfen, die Energie bei unerwarteten Verlusten aufrechtzuerhalten.
- Seien Sie bereit, umzukehren: Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Wenn es sich nicht richtig anfühlt, kehren Sie um und beginnen Sie von vorne.
- Bleiben Sie auf dem Laufenden: Die Bedingungen können sich schnell ändern. Überprüfen Sie während des Fluges und sogar während des Rollens weiterhin METARs und Radar.
Abschließende Gedanken: Respektieren Sie Windscherungen
Windscherung mag unsichtbar sein, muss aber nicht unvorhersehbar sein. Mit einem guten Verständnis dafür, wo sie sich tendenziell bildet, und der Fähigkeit, sie mit Tools wie ForeFlight zu erkennen, können Piloten bessere und sicherere Entscheidungen treffen.
Wenn Sie also das nächste Mal die Wetterlage überprüfen und etwas nicht ganz stimmt, ignorieren Sie es nicht. Vertrauen Sie den Werkzeugen, die Sie während der Ausbildung verwendet haben, vertrauen Sie Ihrem Instinkt und fliegen Sie vorbereitet.
Fliegen Sie clever. Bleiben Sie aufmerksam. Und möge Ihre nächste Landung auf die beste Art und Weise vollkommen ereignislos verlaufen!
